Friedrich I.

Friedrich I. Barbarossa (ca. 1122-1190)
Aachen: Symbolort der Reichsidee Barbarossas
Friedrich I. Barbarossa (ca. 1122-1190) - der Ritterliche

Friedrich I. Barbarossa wurde fast 70 Jahre alt, war fast 40 Jahre lang römisch-deutscher König und 35 Jahre Kaiser. In dieser langen Regierungszeit prägte er die Geschicke des Reiches, stieß aber auch auf erhebliche Widerstände, vor allem in der Auseinandersetzung mit Mailand und seinen Verbündeten sowie mit dem Papsttum. Zwar wirkten sich die päpstlichen Maßnahmen nicht mehr so gravierend aus wie in der Zeit der Salierkaiser, sie hatten sich gewissermaßen abgenutzt, aber andererseits senkte sich die Waagschale der Macht nach langer Schwankungszeit zugunsten des Papsttums. In Deutschland bereiteten dem Staufer, der selbst welfische Verwandte hatte, die Umtriebe Heinrichs des Löwen (+1195) aus dem Geschlecht der Welfen Schwierigkeiten. Unter solchen Umständen war es unmöglich, das Reich mit einer Dynamik wie zu karolingischer oder ottonischer Zeit zu gestalten. Ansonsten würden wir Friedrich I. heute vielleicht Friedrich den Großen nennen. Stattdessen kennen wir ihn vor allem als "Barbarossa" ("Rotbart"), wie ihn die Italiener nannten. Trotz dieses nebensächlichen Attributs wurde Barbarossa zu einer Figur mythologischen Ausmaßes und mythologischer Wirkung. Dazu trug auch seine ritterliche Lebenseinstellung bei, die sich vor allem in Niederlagen zeigte. Barbarossa erlebte viele Triumphe, aber wahrscheinlich noch mehr Niederlagen. Seiner Verehrung tat dies keinen Abbruch, denn gerade in Niederlagen zeigte er eine ritterliche Haltung und bewahrte seine Würde selbst dort, wo er sich beugen musste.  Mit seiner Frau, Kaiserin Beatrix von Burgund (+1184), führte Barbarossa eine glückliche Ehe. Seinen Sohn, den späteren Kaiser Heinrich VI., erzog er vorbildlich und übertrug ihm früh Verantwortung, um ihn rechtzeitig auf die Nachfolge vorzubereiten. Friedrich I. beteiligte sich an zwei Kreuzzügen. 1147 begleitete der seinen Onkel, König Konrad III., auf dem sog. Zweiten Kreuzzug. Im Jahr 1189 brach Friedrich, fast 70jährig, von Regensburg mit großem Gefolge zum sog. Dritten Kreuzzug auf. Nach einem Sieg gegen die Seldschuken bei Iconium ertrank Barbarossa im Fluss Saleph (heutige Südosttürkei).


Literaturempfehlung: Knut Görich, Friedrich Barbarossa. Eine Biographie, München 2011












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