Konrad III.

Konrad III. (1093/94-1152)
Konrad III. (1093/94-1152) ergreift die Gelegenheit zur Macht

Konrad III. war nicht von vornherein prädestiniert, römisch-deutscher König zu werden - der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Staufer. Aber er lauerte auf seine Chancen und wusste sie zu nutzen.

Mit dem Tod Heinrichs V. (1125) endete die salische Herrschaftszeit.

Bei der Wahl eines neuen Königs spielten erbrechtliche Ansprüche keine Rolle (auch wenn viele Herrscher ihre Söhne rechtzeitig in Stellung brachten), denn es galt das Wahlrecht der Reichsfürsten (später Kurfürsten genannt), zu denen die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier gehörten.

Konrad, der jüngere Sohn Herzogs Friedrichs I. von Schwaben, meldete ambitionierte Ansprüche auf den Königsthron an, unterlag in der Wahl aber seinem Konkurrenten, Lothar III. Trotz dieser Niederlage gab Konrad nicht auf und ließ sich 1127 zum Gegenkönig wählen, nachdem er von einer Pilgerreise ins Heilige Land zurückgekehrt war. Er konnte sich aber gegen Lothar nicht durchsetzen, sondern musste sich ihm 1135 unterwerfen. Nach Lothars Tod (1137) wurde Konrad 1138 zum römisch-deutschen König erkoren. Dabei setzte sich Konrad gegen seinen Gegenkandidaten, Heinrich den Stolzen durch (Heinrich war Schwiegersohn Lothars III. und stammte aus dem Geschlecht der Welfen). 

Nach der Königswahl kam es zu erheblichen Konflikten zwischen Konrad III und Heinrich dem Stolzen. Nach dem Tod Heinrichs (1139) leisteten weiterhin sein Bruder Welf VI. und sein Sohn Heinrich der Löwe Widerstand.  Einen wichtigen Erfolg erzielte Konrad bei der Belagerung der Burg Weinsberg bei Heilbronn im Dezember 1140. Auf dem Reichstag in Frankfurt 1142 sollte eine Aussöhnung herbeigeführt werden, aber nachfolgend kam es zu Konflikten um das Herzogtum Bayern, das Heinrich der Löwe für sich beanspruchte, ohne dass eine Seite die Angelegenheit für sich entscheiden konnte.

Aufgrund der Überzeugungsarbeit des Zisterzienserabtes und Kreuzzugspredigers Bernhard von Clairvaux nahm Konrad III. von 1147 bis 1149 am Zweiten Kreuzzug teil, welcher desaströs endete. Konrads Kreuznahme war auch motiviert durch die Erwartung, vom Papst zum Kaiser gekrönt zu werden -  eine Würde, die seit Otto dem Großen (962) alle römisch-deutschen Könige erlangt hatten. Konrad III. wurde dies nicht gewährt. Indessen waren die republikanischen Kräfte in Rom darum bemüht, Konrad die Krone anzutragen, die dieser jedoch nicht vom Senat, sondern nur vom Papst entgegengenommen hätte. (Vgl. Ferdinand Gregorovius, Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter II,1, S. 214-218)

Auf dem Kreuzzug erkrankte Konrad an der Malaria, was auch zur Ursache für seinen Tod (1152) wurde. Der Tod durchkreuzte Konrads Pläne, seinen Sohn Friedrich zum Mitkönig wählen zu lassen. Stattdessen wählten die Reichsfürsten seinen Neffen Friedrich I. Barbarossa zum neuen König, welcher durch seine Mutter Judith mit der Welfenfamilie verwandt war und einen Ausgleich zwischen den Parteien erhoffen ließ.














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